Federführend am Masterstudium Botanik beteiligt sind die Division für Systematische und Evolutionäre Botanik, die Division für Strukturelle und Funktionelle Botanik (beide am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung), die Division für Moleculare Systembiologie (am Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie), und die Kerneinrichtungen (Core Facilities) Botanischer Garten und Cell Imaging und Ultrastrukturforschung.
Beim Studium der Botanik an der Universität Wien profitieren Studierende von der enormen Vielfalt an Themen, die von diesen Einheiten abgedeckt werden: molekulare Pflanzenbiologie, (Öko-)Physiologie, molekulare Systembiologie, Proteomik, Chemodiversität und Metabolomik, molekulare Ökologie und evolutionäre Genomik, Makroökologie und Nischenmodellierung, evolutionäre Ökologie, evolutionäre Zytogenetik, ökologische Genomik und Epigenetik, Biogeographie, strukturelle und funktionelle Botanik, Blüten- und Bestäubungsbiologie sowie Systematik und Taxonomie von Pflanzen und Pilzen. Ein Überblick von Betreuern und ihren Forschungsgebieten ist hier zu finden.
Lehrende sagen ...
"Traditionellerweise wurden Botaniker in der Inventarisierung bekannter Arten und dem Entdecken und Beschreiben neuer Arten ausgebildet. Diese Fähigkeiten versetzen ihn zwar in die Lage, eine führende Rolle bei der Anleitung unserer Gesellschaft zur Bewältigung der gegenwärtigen globalen Biodiversitätskrise einzunehmen, erlauben ihm aber aber kaum einen Einstieg im hochkompetitiven akademischen System oder dem nicht-akademischen Arbeitsmarkt, vor allem wegen unzureichender Kenntnisse im Bereich moderner evolutionsbiologischer und genomischer Forschung. Umgekehrt besitzen Jungforscher mit Ausbildung in Genomik oder Metabolomik ein oft unzureichendes Verständnis für Entdeckung und Beschreibung von Arten und tun sich schwer, selbst jene Arten zu identifizieren, mit denen sie in ihrer Forschung arbeiten. Dementsprechend gibt es derzeit eine divergierende Entwicklung zweier botanischer Richtungen, die dem Fortschritt in beiden Bereichen hinderlich ist. Unser Masterstudium Botanik überbrückt diese Kluft und vermittelt die notwendigen integrativen Fähigkeiten, wodurch Absolventen dieses Studiums am Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig sind und sowohl den gesellschaftlichen als auch den wissenschaftlichen Bedürfnissen dienen können."
Prof. Jürg Schönenberger
"Die Bedeutung von Pflanzen und Pilzen für den Menschen und das Ökosystem Erde ist unglücklicherweise eine der meistunterschätzten im menschlichen Bewusstsein. Gleichzeitig „doktort“ die Wissenschaft an Zivilisations- und Ernährungskrankheiten herum und vergisst, die wichtigen ökologischen Fragen zu stellen und entsprechende Forschungsprojekte zu initiieren. Genau hier setzt das Masterstudium Botanik an. Es werden modernste Kenntnisse und Techniken vermittelt, die den angehenden Biologen umfassend auf die wichtigen zukünftigen Arbeitsfelder und ihre Fragestellungen vorbereiten: Einerseits Kenntnisse der pflanzlichen Diversität und ihrer Interaktion mit der Umwelt, andererseits fundierte und auch praktische Fertigkeiten in den molekularen Wissenschaften. Zum Beispiel wird die Metabolomik heutzutage in allen denkbaren Bereichen der Bioökonomie bis hin zur Ernährungsphysiologie und Biomedizin eingesetzt. Wichtig sind auch tranzdisziplinäres systemtheoretisches Denken und aktives Verknüpfen mit anderen Fachdisziplinen. Im Masterstudium Botanik wird besonders Wert darauf gelegt, den jungen Studenten dieses konzeptionelle Denken „über den Tellerrand hinaus“ nahezubringen. Immerhin werden mit diesem Studium Persönlichkeiten ausgebildet, die verantwortungsvolles Denken und Handeln umsetzen und in die Gesellschaft tragen sollen."
Prof. Wolfram Weckwerth
"Ein Masterstudium in den modernen Lebens- oder Biowissenschaften befähigt dazu, sich mit vielen der spannendsten und dringlichsten Themen auseinanderzusetzen, mit denen sich unsere Gesellschaft in diesem Jahrhundert konfrontiert sieht. Dem Master Botany kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn viele der ganz großen offenen Fragen – für Wissenschaft und Gesellschaft – lassen sich eben leichter anhand von Experimenten mit Pflanzen und Pilzen beantworten als mit irgendwelchen anderen Organismen. Zudem sind Pflanzen oftmals Schirm- oder Schlüsselarten mit immensen Auswirkungen auf ökologische Netzwerke und Nährstoffkreisläufe. Die evolutionäre Vielfalt, die es innerhalb und zwischen Pflanzenarten zu erforschen und verstehen gilt, steht daher im Zentrum von Forschung und Lehre. Dabei scheuen wir uns nicht davor, die Grenzen zwischen Grundlagenforschung (z. B. ökologische und evolutionäre Genomik) und angewandter Forschung (z. B. Invasionsbiologie) zu überschreiten. Unsere forschungsgeleitete Lehre involviert zahlreiche international anerkannte Partnerorganisationen in Österreich und rund um die Welt, dadurch erhalten Studierende wertvolle Einblicke in mögliche Arbeitswelten nach dem Studium."
Prof. Christian Lexer